Dauerbrenner aus den Siebzigerjahren
Das ursprüngliche, klassische, elegante, an Sinuskurven orientierte Modell 172 wurde bereits im Jahr 1971 entwickelt. Schöpfer dieser kultigen Lampe ist der Architekt und Designer Poul Christiansen, der seit über vierzig Jahren mit Le Klint zusammenarbeitet und Lampen entwirft.
Hervorragender Designer
Die Verbindung zu Le Klint entstand bereits, als Poul noch an der Architektenhochschule der Kunstakademie studierte. Hier machte er seinen täglichen Spaziergang im Herzen Kopenhagens, wo er in der Store Kirkestræde auch am Geschäft und am Ausstellungsraum von Le Klint vorbeikam. Zu den Designern, die bereits mit Le Klint zusammengearbeitet hatten, gehörten Namen wie Mogens Koch, Vilhelm Wohlert, Hvidt & Mølgaard und die Familie Klint mit ihrem Oberhaupt Kaare Klint – allesamt Idole des jungen angehenden Architekten.
Treffen mit Le Klint.
Als Poul mit seinen Ideen für ein neues Design in das Le Klint-Geschäft eintrat, empfing ihn das Ehepaar Bock. Allan Bock war seit vielen Jahren Verkaufsleiter von Le Klint, während Frau Bock in der Verkaufsstelle das Tagesgeschäft leitete. Das Ehepaar Bock fand Pouls Ideen interessant. Die neue Lampe sollte jedoch aus einem einzigen rechteckigen Stück gefaltet sein.
Angeregt von Arenen, Sporthallen, Kirchen und dem Opernhaus Sydney machte sich Poul ans Werk – mit Papier, Zirkel, Formen und Falten. Die Papp- und Acrylschablonen wurden größer. Poul vergleicht sein damaliges Zimmer mit einem Topf voller Popcorn, das den ganzen Tag lang aufgeplatzt war.
Der Chef war begeistert
Dabei entdeckte Poul in den gefalteten Strukturen eine neue Formensprache. Das Ergebnis war der Entwurf einer gefalteten Pendellampe, deren Gesicht neu und anders war als das der bestehenden Le Klint-Modelle. Die Lampe war kurvenförmig aus einem einzigen rechteckigen Stück gefaltet. Poul Christiansen überreichte die Lampe Allan Bock, der sie in die Fabrik in Odense mitnahm. Wie man hört, war der damalige Le Klint-Direktor Jan Klint richtig begeistert. Die ersten Modelle wurden gefertigt. Aber Poul Christiansen hatte noch viel mehr drauf.
Versuche am Zeichenbrett
Im Jahr 1970 erbat sich Poul die Gelegenheit zu einer Sonderausstellung „Beleuchtungsskulpturen“ in Zusammenarbeit mit Le Klint. Sie sollte auf mehreren von Pouls bisherigen Experimenten und auf noch nicht umgesetzten Ideen aufbauen. Jan Klint, der Direktor von Le Klint, unterstützte das Projekt vorbehaltslos und stellte Poul zusätzlich zur Werkswerkstatt ein Auto zur freien Verfügung – einen weißen Ford Cortina. Poul hatte den Wunsch, eine kugelförmige Lampe zu entwickeln. Hier kamen ihm mathematische Formeln und die Sinuskurve zu Hilfe. Wenige Tage vor der Eröffnung der Ausstellung hatte Poul Christiansen eine einzige großen Lampe fertiggestellt, die im größten Fenster schön zu sehen war. Im Januar 1971 war das Modell serienreif. Es wird heute noch gefertigt und ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die Lampe wurde später als Modell 172 bezeichnet und hat sich mittlerweile zu einer der bekanntesten und meistverkauften Lampen von Le Klint entwickelt.